Eisenmangel bei chronischen Nierenerkrankungen
Chronische Nierenerkrankungen entwickeln sich meistens durch Nierenentzündungen, Diabetes oder Bluthochdruck. Bei all diesen Krankheiten wird das Nierengewebe geschädigt und die Niere kann ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen. Sie ist für die Entgiftung des Körpers wichtig, da sie aus dem Blut schädliche Stoffe herausfiltert. Bei Fortschreiten der Nierenerkrankung kann die Niere diese Filterfunktion immer schlechter durchführen, bis es irgendwann zu dem Punkt kommt, dass der Patient regelmäßig in die Praxis kommen muss, um eine Blutwäsche (Dialyse) zu erhalten. Hierbei übernimmt eine Maschine die Funktion der Niere und filtert aus dem Blut des Patienten die schädlichen Stoffe heraus.
Patienten mit chronischer Nierenerkrankung leiden oft unter einem Eisenmangel und/oder einer Blutarmut (Anämie). Dafür gibt es viele Gründe. Zum einen produziert die geschädigte Niere nicht mehr genug Erythropoietin (EPO). Dieses Hormon ist für die Herstellung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) wichtig. Zum anderen leben die roten Blutkörperchen bei den Patienten nicht mehr so lange wie bei Menschen mit gesunden Nieren, da das Blut zu viele schädliche Stoffe enthält, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden.
Durch die Blutwäsche (Dialyse) gehen den Patienten auch viele rote Blutkörperchen verloren. Zudem kann eine Entzündungsreaktion vorliegen, die dazu führt, dass über den Darm weniger Eisen aufgenommen wird. Gleichzeitig werden die Eisenspeicher im Körper zugesperrt. Daher fehlt Nierenpatienten nicht nur EPO sondern auch Eisen für die Blutbildung. Ohne entsprechende Behandlung durch den Arzt kann es schnell zu einer Blutarmut kommen, die die Lebensqualität und auch die Gesundheit des Patienten beeinträchtigen kann. Durch die Blutarmut werden die Gewebe und Organe im Körper schlecht mit Sauerstoff versorgt und das Herz muss viel mehr pumpen, um die Organe zu versorgen. Dadurch können verschiedene Herzkrankheiten wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) entstehen.
Vier bestimmt: Wie stellt man einen Eisenmangel bei Nierenerkrankungen fest?
Menschen mit einer chronischen Nierenerkrankung sollten ihre Blut- und Eisenwerte regelmäßig vom Arzt kontrollieren lassen.
Dies gilt gleichermaßen für Dialysepatienten sowie für noch nicht dialysepflichtige Nierenpatienten. Liegt im Körper eine Entzündung vor (hoher CRP-Wert, der auf eine Entzündung hindeutet), sollte neben dem Hämoglobin (Hb-Wert) und dem Speichereisen (Ferritin) auch die Auslastung der Eisentransporter (Transferrin-Sättigung) bestimmt werden, da bei einer Entzündung der Ferritin-Wert alleine oft nicht eindeutig ist.
Wie behandelt man eine Blutarmut bei chronischen Nierenerkrankungen?
Bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen wird ein Eisenmangel oder eine Blutarmut oft zu spät erkannt und behandelt. Die Folge können Herzkreislauferkrankungen wie z.B. Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche sein. Daher gilt: je früher desto besser! Also den Eisenmangel frühzeitig behandeln und die Speicher auffüllen, bevor die Blutmenge (Hb-Wert) überhaupt zu sinken beginnt.