Müdigkeit und Abgeschlagenheit: Eisenmangel verschlechtert die Energiebilanz

Mangelnde Leistungsfähigkeit im Beruf oder in der Freizeit wird oft mit psychischen Ursachen in Verbindung gebracht. Es muss aber nicht immer ein Burnout sein. Viele von übermäßiger Müdigkeit betroffene Menschen leiden nicht unter psychischen, sondern vielmehr unter oftmals noch unentdeckten organischen Beschwerden. Das kann z. B. ein Eiterherd an den Zähnen sein, eine Immunschwäche oder auch eine Mangelerscheinung.

 

Eisen als zentrales Brenn-Element des Körper-Kraftwerks

Jeder lebende Organismus verfügt über einen Stoffwechsel (Metabolismus). Hierunter werden alle lebensnotwendigen und lebenserhaltenden chemischen Reaktionen im menschlichen Körper verstanden. Der Stoffwechsel regelt die Aufnahme, den Transport und die Verarbeitung der Nahrungssubstanzen. Viele Reaktionen des Stoffwechsels laufen in Kreisläufen (Zyklen) ab, so z.B. der Zitronensäurezyklus oder der Harnstoffzyklus. In dem Stoffwechsel spielt Eisen eine - im wahrsten Sinne des Wortes - zentrale Rolle. Dieses essentielle Spurenelement ist nämlich der zentrale Baustein des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin, dem Sauerstofftransporter.

 

Nur genügend Eisen macht Sauerstoff bindungsfähig

Hämoglobin verleiht nicht nur den roten Blutkörperchen ihre Farbe, viel wichtiger ist seine Funktion als Transporter des Sauerstoffs. Das Hämoglobin nimmt den Sauerstoff in der Lunge auf und befördert ihn durch die Blutgefäße zu den verschiedenen Geweben und Organen. Dort wird er abgegeben, damit alle Zellen neue Brennenergie erhalten. Jede Körperzelle verfügt über eigene Minikraftwerke, die sogenannten Mitochondrien. Sie benötigen Sauerstoff, um Kohlenhydrate und Fettsäuren verbrennen zu können.  So gewinnen sie die Energie, die die Zelle für ihr Überleben und für die Erfüllung ihrer Funktionen braucht (so brauchen beispielsweise Muskelzellen viel Energie damit wir uns bewegen können). Dabei entsteht als Abfallprodukt das Kohlendioxid. Dieses wird zur Lunge gebracht und ausgeatmet. Die entscheidende Rolle des Eisens dabei: Nur wenn sich im Zentrum des Hämoglobins ein Eisenatom befindet, kann der Blutfarbstoff auch Sauerstoff binden und dann transportieren. Wird dieser Prozess beeinträchtigt, zum Beispiel durch einen Eisenmangel, kann es zu entsprechenden Symptomen z.B. zur Müdigkeit kommen.

 

Kein Eisen, kein Sauerstofftransport. Kein Sauerstoff, keine Energie. Keine Energie: Müdigkeit!

Müdigkeit kann ein typisches Frühsymptom einer Eisenmangelanämie sein. Der Grund: Selbst ein beginnender Sauerstoffmangel kann so gravierend für die Zellen sein, dass der Körper früh Alarm schlägt. Durch einen Mangel an dem eisenhaltigen Hämoglobin wird zu wenig Sauerstoff durch den Körper transportiert, in der Folge erhalten die Zellen nicht ausreichend Brennstoff. Logische Folge: Kein Teil des Organismus funktioniert mehr richtig, die Zellen haben zu wenig Energie zur Verfügung und der Mensch fühlt sich müde und abgeschlagen.

Dieser Zustand ist keinesfalls angenehm. Besonders lästig wird er aber, wenn er dem Berufsleben im Wege steht. Kaum ein Arbeitgeber hat Verständnis für Müdigkeit und die damit einhergehende Motivationslosigkeit kann schnell zu Problemen führen. Auch die Konzentrationsfähigkeit wird durch Müdigkeit beeinflusst. So führt das Gefühl der Abgeschlagenheit zu einem konsequenten Leistungsabfall, der sich sowohl physisch als auch psychisch auswirken kann. Man macht weniger Sport, sieht blässlich und deprimiert aus und macht auf andere einen schlechten Eindruck. Gleichzeitig ist man öfter schlecht gelaunt und durch den Leistungsabfall entwickelt sich ein Teufelskreis, der einen zwischen Leistungstiefs und Frustration gefangen hält.

 

Schwindel durch Eisenmangel

Schwindel gehört zu den charakteristischen Symptomen des Eisendefizits und manifestiert sich häufig als eine der ersten Mangelerscheinungen. Er kann sich beispielsweise in unsicherem Gang, Ohrensausen und dem Gefühl äußern, die Umgebung würde sich drehen. Verantwortlich dafür ist unter anderem ein leichter Sauerstoffmangel im Gehirn, der in diesem Zusammenhang oft auf eine Anämie zurückgeht.

Welcher Mechanismus genau hinter dem Zusammenhang von Sauerstoff-Unterversorgung durch Eisenmangel und Schwindel steht, ist noch nicht endgültig belegt. Denkbar ist, dass die Hirnzellen durch den Mangel nur noch suboptimal miteinander kommunizieren, wodurch möglicherweise lediglich bruchstückhafte oder fehlerhafte Informationen von den Sinnesorganen zum zentrale Nervensystem gelangen – oder das Gehirn die ankommenden Signale falsch verarbeitet. Diese Erklärung scheint wahrscheinlich, da das Schwindelgefühl im Allgemeinen entsteht, wenn Sinnesinformationen sich gegenseitig widersprechen. Ärzte bezeichnen diese Art der Vertigo deshalb auch als ungerichteten Schwindel, der nicht auf eine direkte Störung des Gleichgewichtssinns zurückgeht.

 

Mit Ferritin und einem kleinen Blutbild Klarheit schaffen

Durch Bestimmung von Ferritin und einem kleinen Blutbild kann Ihr Hausarzt feststellen, ob ein Eisenmangel bzw. eine Anämie vorliegt. Dies ist Ausgangsbasis für eine eventuelle Eisenmangel-Therapie. Gerne erläutert Ihnen Ihr Hausarzt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, um einem eventuellen Eisenmangel entgegen zu wirken. Hintergrundinformationen darüber erhalten Sie hier.

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