Eisenmangel bei Krebserkrankungen

Je nach Krebsart können bis zur Hälfte der Krebspatienten bereits bei der Krankheitsdiagnose eine Blutarmut (Anämie) haben und bis zu 3/4 aller Krebspatienten entwickeln eine Anämie während der Strahlen- oder Chemotherapie. Die Anämie kann merkliche körperliche und psychische Auswirkungen haben; sie äußert sich zum Beispiel in starker Erschöpfung (Fatigue), Schwindel, Atemnot, Herzklopfen, depressive Verstimmung oder Schlafstörungen. Vor allem werden die Patienten durch eine Blutarmut in ihrer Lebensqualität und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Die Blutarmut kann so ausgeprägt sein, dass die Patienten mit Krebserkrankungen Bluttransfusionen benötigen. Hier besteht allerdings die Gefahr von Infektionen und Unverträglichkeiten. Wird jedoch ein Eisenmangel rechtzeitig therapiert, kann eine Blutarmut verhindert werden. Außerdem können nachweislich Bluttransfusionen verringert und Krankenhausaufenthalte verkürzt werden.

 

Warum entsteht eine Blutarmut bei Krebserkrankungen?

Viele Krebspatienten leiden unter den Nebenwirkungen ihrer Chemotherapie. Sie ist auch ein möglicher Grund für die Entstehung der Blutarmut oder eines Eisenmangels bei Krebspatienten. Zum einen werden durch die aggressiven Medikamente die Vorläuferzellen zerstört, aus denen sich die neuen roten Blutkörperchen entwickeln. Zum anderen kommt es zu einer starken Aktivierung des Immunsystems und somit zur Ausschüttung von Entzündungsbotenstoffen im Blut. Das Resultat ist wie bei einer normalen Entzündung die Blockade der Eisenaufnahme über den Darm und ein Zusperren der Eisenspeicher. Bei manchen Tumorarten, wie z.B. dem Dickdarmkrebs, kann es auch zu Blutverlusten kommen, die ebenfalls zu einer Anämie führen.

 

Vier bestimmt: Wann liegt eine Blutarmut oder ein Eisenmangel bei Krebserkrankungen vor?

Krebspatienten sollten vom Arzt regelmäßig die Blut- und Eisenwerte überprüfen lassen, um einen Eisenmangel oder eine Blutarmut rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Liegt im Körper eine Entzündung vor (hoher CRP-Wert), sollte neben dem Hämoglobin (Hb-Wert) und dem Speichereisen (Ferritin) auf jeden Fall die Auslastung der Eisentransporter (Transferrin-Sättigung) bestimmt werden. Bei entzündlichen Prozessen kann der Körper nicht nur weniger Eisen aufnehmen, auch die Mobilisierung von Eisen aus dem Speicher ist erschwert. Diesen Zustand nennt man dann funktionellen Eisenmangel, der einen der wichtigsten Gründe für die sogenannte Entzündungsanämie darstellt. Leider gibt der Ferritin-Wert unter solchen Bedingungen keinen zuverlässigen Hinweis darauf, ob die Eisenspeicher ausreichend gefüllt sind, denn auch der Laborwert Ferritin kann bei Entzündungen erhöht sein. Erst durch die kombinierte Betrachtung aller vier Werte: Hb, CRP, Ferritin und Transferrin-Sättigung, kann dann ein Eisenmangel erkannt oder ausgeschlossen werden.

 

Behandlung des Eisenmangels bei Krebserkrankungen

Eine Blutarmut sollte auf jeden Fall vom Arzt behandelt werden, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und gegebenenfalls Bluttransfusionen zu vermeiden. Eine Therapie mit Eisentabletten ist hier jedoch oft unwirksam. Dies wurde mehrfach durch wissenschaftliche Studien bewiesen.

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